in den Mutationen Bleichschwanz und Opalin
Halsbandsittich Bleichschwanz Violett(df) D blau

bleichschwanz Violett(df) D blau

Halsbandsittich Bleichschwanz Violett(ef) blau

bleichschwanz Violett(ef) blau

Halsbandsittich Opalin Violett(ef) blau

opalin Violett(ef) blau

Halsbandsittich Bleichschwanz Violett(ef) D Grün

bleichschwanz Violett(ef) D Grün

Halsbandsittich Bleichschwanz Violett(ef) D blau

bleichschwanz Violett(ef) D blau

Halsbandsittich Opalin DD Grün

opalin DD Grün

bleichschwanz

Vererbungsart: autosomal rezessiv

Gensymbol: ct

Die bleichschwanz Mutation ist meiner Meinung nach, neben der opalin Mutation, eine der schönsten Mutationen beim Halsbandsittich. Genau so wie die opalin Mutation, lebt sie von dem Kontrast zwischen hellen und dunklen Körperpartien, welcher hier jedoch noch etwas extremer ausfällt, da die helleren Partien komplett frei von Melaninen sind. Die Verringerung bei der Einlagerung der Melanine findet hauptsächlich im Kopfgefieder, im Bereich des Bauches und im Schwanzgefieder statt. D.h. Feder dieser Partien, die bei der Wildfarbe Grün bzw. Blau sind, sind bei der bleichschwanz Mutation gelb bzw. weiß. Für den Phänotyp bedeutet dies, dass der Kopf, der Bauch und der Schwanz eine gelbe Farbe annehmen. Die Veränderung der Kopffarbe ist dabei an die Sexualhormone des Männchens gekoppelt, wodurch die Veränderung der Kopffarbe der Männchen erst mit zwei bis drei Jahren einsetzt, wenn sie geschlechtsreif geworden sind. Bei Weibchen findet diese komplette Umfärbung des Kopf nicht statt. Sie zeigen vereinzelt ein paar gelbe Federn im Kopf. Vorallem in der Region um den Schnabel herum. Die beiden längsten Schwanzfedern sind nur sehr seltenen Fällen komplett gelb gefärbt. Meist bleiben noch Reste von Melanineinlagerungen zurück, welche wie ein "dreckiger Schleier" wirken, was den wunderschönen Gesamteindruck eines solchen Vogels jedoch nicht mindert.

Die bleichschwanz Mutation hat keinen Einfluss auf die Einlagerung der Psittacine in den Federn. D.h. im Vergleich zur Wildfarbe bleiben die rot bzw. gelb gefärbten Gefiederpartien unverändert in Farbe, Intensität und Ausdehnung.

Auch die Strukturzellen in der Schwammzone (spongy layer) bleiben durch die bleichschwanz Mutation unberührt, sprich die Zusammensetzung (Brechung, konstruktive Interferenz, usw.) des blauen Lichtes bleibt unverändert.

Anmerkung: das erste Exemplar der bleichschwanz Mutation wurde Mitte der 80er Jahre zusammen mit einem "gelben" Vogel aus Indien nach Europa importiert und sie gingen in den Besitz von Hr. Postema aus den Niederlanden über. Schenkt den Angaben aus damaligen Zeiten Glauben, dann waren die beiden Vögel gegengeschlechtlich, weshalb mal sie für ein Zuchtpaar hielt und deshalb auch weiterhin als selbiges ansetzte. Jedoch brachte der Nachwuchs keine neuen Farbvögel in der jeweiligen Mutation der Elterntiere zum Vorschein, so dass ein rezessiver Erbgang für beide Mutationen wahrscheinlich schien. Durch weitere Verpaarungen wurde diese Vermutung auch bestätigt, wobei das Augenmerk mehr auf der bleichschwanz Mutation lag, weil damit mehr Geld verdient werden konnte, und daher der "gelben" Mutation (NSLino) nicht viel Beachtung geschenkt wurde bzw. selbige komplett verschwiegen wurde. Unglücklicherweise wurde der doppelspaltige Nachwuchs aus der Ursprungsverpaarung auch zum Aufbau des bleichschwanz Zuchtstammes verwendet, so dass sämtliche Träger der bleichschwanz Mutation heute als Verdacht-Spalter für NSLino angesehen werden müssen. Diese Tatsache wird leider des Öfteren durch gelben bzw. weißen Nachwuchs (Blau-Reihe) in Nestern von bleichschwanz Vögeln bestätigt und führte früher zu etlichen Verstimmungen zwischen Verkäufern und Käufern, da plötzlich statt dem bleichschwanz Nachwuchs, Lutinos bzw. Albinos im Nest lagen.